Mein persönlicher Photokina 2014 – Rückblick


In der letzten Woche war Köln der Mittelpunkt der Fotowelt. Dort traf sich (fast) alles, was in der Fotoindustrie Rang und Namen hat. Die Messe Photokina ist eine Mischung aus Foto-Rummelplatz und Showbühne, bietet aber auch die Möglichkeit, viele wertvolle Kontakte zu schließen bzw. zu vertiefen.

Mein sehr persönlicher Rückblick auf die Zeit in Köln:

Produktneuheiten

Von den großen Kamera-Herstellern gab es keine riesigen Überraschungen, sondern eher konsequente Weiterentwicklungen ihrer Produktpalette. Erwähnenswert sind Canon EOS 7DII, Nikon D750 und Samsung NX1. Sehr interessant finde ich das Tamron 15-30 2,8 mit Bildstabilisator, das sich gut in meiner Fototasche machen würde (bzw. wird).

Von Sony bekam ich eine Alpha7R sowie eine ILCE-QX1L Systemkamera (Amazon) zum Testen mit nach Hause und werde demnächst darüber berichten.

Sehr angenehm fand ich, dass das Standpersonal der Firmen nach meiner Beobachtung sehr kompetent war. Ich habe mich zum Beispiel sehr darüber gefreut, von einem freundlichen Mitarbeiter der Firma marcotec die Justierung und Bedienung eines Glidecam-Schwebestativs erklärt zu bekommen.

Vorträge

Schon in meinem letzten Artikel hatte ich auf die vielen Vorträge auf der Photokina hingewiesen. Und tatsächlich waren einige dieser Vorträge für mich ganz persönlich die Highlights der Messe. Besonders gelungen fand ich den Vortrag von Ahrens / Steinbach im photokina professionals forum sowie den Business-Vortrag von Calvin Hollywood bei video2brain. Die Themen der Vorträge waren sehr unterschiedlich, sodass jeder Besucher sich das für ihn Passende heraussuchen konnte.

Danke an Uwe Reinert für das Foto
Mein Vortrag bei photokina professionals, danke an Uwe Reinert für das Foto

Auf meinen eigenen Vortrag im photokina professionals forum zum Thema „Preisgestaltung für Fotografen“ war ich natürlich auch gespannt. Er fand gleich nach der Öffnung der Messe am Donnerstag Morgen statt und ich hatte ehrlich gesagt ein wenig Sorge, ob zu so früher Zeit überhaupt Zuschauer in die hinterste Ecke der Halle 4.1 finden würden. Umso mehr habe ich mich gefreut, als der Zuschauer-Raum immer voller wurde und am Ende über 200 Zuhörer da waren. Auch nach Ende des Vortrags gab es noch die Möglichkeit, über die Themen meines Vortrags zu diskutieren.

Einen ganz herzlichen Dank an alle Zuhörer. Mich hat das Interesse wirklich sehr gefreut!

Kontakte

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Zack Arias bei Fuji Film

Mir war zwar im Vorfeld klar, dass das Schließen bzw. Auffrischen von Kontakten der eigentlich wichtige Aspekt der Messe für mich sein würde. Dass ich aber so viele nette, interessante und wichtige Leute treffen würde, hätte ich vorher nicht gedacht.

Wobei auf der Messe natürlich nicht die Zeit für tiefergehende Gespräche ist, aber oft reichen auch einfach 5 Minuten, um einem Menschen zu begegnen, ein paar Sätze zu wechseln und sein Netzwerk auszubauen, um diese Beziehung dann nach der Messe vertiefen zu können.

Bilder

Auf der Messe gibt es nicht nur Fototechnik zu sehen, sondern auch die Fotos, die damit entstehen. Besonders spannend ist, wenn dann nicht nur sehenswerte Bilder an der Wand hängen, sondern auch der Fotograf anwesend ist und man sich mit ihm über seine Fotos unterhalten kann. Valéry Kloubert beispielsweise hat zugunsten der Deutschen Knochenmarkspenderdatei besondere Persönlichkeiten auf Glasplatte portraitiert.

Show-Shootings

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Besonders beliebt sind auf der Messe die Show-Shootings, bei denen Berufsfotografen auf der Bühne zeigen, wie sie während eines Shootings arbeiten. Diese Demos laufen fast den ganzen Tag überall auf der Messe. Und je weniger Stoff die Models auf der Haut tragen, desto mehr Zuschauer (und Mit-Knipser) scharen sich um den Referenten.

Bei einigen Anbietern war es auch möglich, als Zuschauer selber mit auf Bühne zu kommen, einen Blitzauslöser überreicht zu bekommen und in einem kleinen Mini-Workshop gezeigt zu bekommen, wie man unter Studio-Bedingungen arbeitet. Mich selber haben diese Shootings kaum interessiert.

Photobooths

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Mit Laura Helena bei der fotocommunity

Mehrere Anbieter hatten auf ihren Ständen Photobooths, mit denen sich die Besucher selber fotografieren konnten. Die entstehenden Fotos wurden meist bei Facebook veröffentlicht und von den Besuchern anschließend auch mit ihren Freunden geteilt. Eine nette Idee und ein zusätzlicher Werbeeffekt für den Anbieter.

Mein Fazit

Der Besuch der photokina hat sich für mich in jedem Fall gelohnt. Die Informationen und Anregungen, die ich dort bekommen habe und die Kontakte, die ich dort knüpfen konnte, sind sehr wertvoll und ich hätte sie auf anderem Weg nicht so einfach erhalten können.

Mein Wunsch für die nächste Photokina

Ich wünsche mir, dass der Aspekt des Netzwerkens und der Wissensvermittlung duch Vorträge noch stärker unterstützt wird. Dazu gehört in meinen Augen auch, dass entsprechende Räumlichkeiten und Sitzmöglichkeiten angeboten werden, um die Vorträge zu besuchen, die einen interessieren.

Wart Ihr auf der Photokina? Wenn ja, wie habt Ihr sie erlebt? Was sind Eure Wünsche für die nächste Photokina im Jahr 2016?

11 Kommentare zu „Mein persönlicher Photokina 2014 – Rückblick“

  1. Hallo Michael,

    schöne Zusammenfassung, die ich im Großen und Ganzen genauso sehe. Vor allem die Vorträge waren für mich das Highlight. Deinen Vortrag habe ich natürlich auch gesehen. Obwohl ich nicht als Fotograf tätig bin, konnte man das meiste auch auf meine Branche übertragen. Am besten fand ich deine Aussage, dass du grundsätzlich nicht über Preise verhandelst. Viele verkaufen sich einfach unter Wert. Ich musste leider nach deinem Vortrag gleich weiter, sonst hätte ich mal hallo gesagt.

    Den Business-Vortrag von Calvin Hollywood fand ich auch super. Außerdem habe ich mir bei Nikon einige Vorträge von Fotografen angehört, da waren auch spannende Sachen dabei. Neben den Vorträgen waren vor allem die vielen geknüpften Kontakte das Wichtigste für mich. Da haben sich für meine Plattform 22places einige interessante Sachen ergeben.

    Ich werde 2016 auf jeden Fall wieder hinfahren.

    Viele Grüße
    Sebastian

  2. War da und hatte eher den Wunsch die Firmen heimzusuchen, wo ich mal „Hallo“ sagen wollte (Ilford, Kodak) und mir erstmal (ein halber Tag stand zur Verfügung) die Bilderschauen (danke Leica) anschauen konnte.

    Den Eindruck „kompetentes Standpersonal“ fand ich mehrheitlich bestätigt. Viele gerade der nichteuropäischen Firmen suchen ja Feedback vom Kunden der ihre Produkte kaufen will oder ins Auge fasst. Da sind Englichkenntnisse (auf beiden Seiten) sehr hilfreich 🙂

    Gruß Dieter

  3. Ich war das erste Mal auf der Photokina. Recht spontan hatte ich mich dazu entschieden. Was aucht gut war, denn ich wollte einfach mal schauen, was so angeboten wird. Also bin ich überall mal durchgelaufen. Mich interessiere wie sich die Firmen präsentieren, was angeboten wird.

    Ich fand es interessant, habe gute Eindrücke mitgenommen und kann in 2 Jahren für mich vorher filtern, was ich mir genau ansehen möchte.

  4. Alex von GravityPixel

    Mein Interesse galt bei meinem ersten Photokina Besuch dem Thema Blitzen bei Offenblende und sehr kurzen Verschlusszeiten. Gezielt gerichtet war mein Interesse auf Portys mit einer Leistung von 600-1200 WS. Je nach Hersteller hat man vollkommen unterschiedliche Aussagen zur Technik und Notwendigkeit einer High Speed Synchronisation mit der Kamera erhalten, die ich nach dem Messetag erst einmal aufarbeiten muss. Überzeugt hat mich kein Hersteller.
    Nebenbei suchte ich ein Stativ bis 2 m Höhe für unebenes bis steiles Gelände Im Einsatz für einen Blitz oder bis hin zu einem wenige Kilo schweren Porty. Auch hier konnte ich keine interessante Lösung entdecken und es bleibt wohl bei der Bastellösung. Insgesamt habe ich von der Messe viele interessante Eindrücke und auch Kontakte mitgenommen.

  5. Da mittlerweile die meisten Hersteller ihre Neuheiten bereits vor den grossen Messen vorstellen, hatte ich Messen eigentlich nur noch zur Kontaktpflege genutzt…

    Diese Photokina war für mich anders: Sie begann zwar mit einer kleinen Enttäuschung, hatte ich doch noch immer einen schwachen Hoffnungsschimmer, Fuji würde doch noch eine X-Pro2 aus dem Hut hervorzaubern… aber als Entschädigung wurde dann von anderer Seite das Signal gegeben, meine letzten DSLRs in den Ruhestand zu schicken. Vor ca. einem Jahr begann ich schrittweise die Fujis in meine Foto Jobs zu integrieren und fotografiere, da die befürchteten Akzeptanzprobleme von Kundenseite ausblieben, seit 5 Monaten ausschliesslich mit dem X System (die 2-3 mal pro Jahr, wo höhere Auflösungen gefordert sind, wird wie schon zu DSLR Zeiten, ’ne Phase gemietet).

    Mein Fokus für die diesjährige Photokina lag eindeutig auf dem Video / Film Sektor… eigentlich war meine Idee künftig eine eine Canon / Sony Kombination zu setzen… aber… dann hatte ich Zeit mich ausführlich mit der Blackmagic URSA auseinander zu setzten (mein Dank geht hier and die Geduld des sehr fachkundigen Personals von nmav, die den Blackmagic Stand betreuten)… Neben Ausstattung und Handling ist der Modulare Aufbau ein klares Plus… wenn z.B. in zwei Jahren ein besserer Sensor verfügbar ist, diesen einfach auszutauschen… Firmwareupdate hinter und fertig. Da könnten andere Firmen noch was von lernen…

    Es stehen also zum Verkauf: 2 5Dmk2, eine 1DC sowie diverse EF Festbrennweiten (die Zooms werde ich wohl behalten)…

    Sicher die DSLR ist noch nicht am Ende, in vielen Einsatzbereichen sind die Spiegellosen (alleine schon durch die oft noch nicht ausreichende Vielfalt an Optiken… aber die Messe hat auch gezeigt hier wird aufgeholt) noch nicht so weit… Für mich in meinem Feld haben sie jedoch ausgedient, zumal sich mein Schwerpunkt zunehmend in Richtung Video / Film verlagert.
    Der einzige der sich bei mir bisher wegen der Spiegellosen beklagt hat, ist mein Orthopäde. Sein Verdienstausfall war so hoch, dass er sich keine diesen genialen Leica M Modelle ohne Display leisten konnte… Was kommt als nächstes Leica? Eine M für Traditionalisten, die aber einen Hauch Moderne durchaus zu schätzen wissen? Freuen wir uns also schon auf eine analoge Film M mit 3 Zoll Display…

    just my 2 cents…

  6. Lieber Michael,
    es freut mich sehr, dass du unseren Vortrag als Highlight bewertest. Vielen Dank!
    Und du hast vollkommen recht, die Kontakte die man auf der Photokina knüpfen kann, sind sehr wertvoll. Ich mag es einfach sehr, mich mit Kollegen auszutauschen und neue Kollegen kennen zu lernen. In diesem Sinne freu ich mich darüber, dich endlich persönlich kennen gelernt zu haben.
    Freue mich über weiteren Austausch.
    Viele Grüsse aus Köln,
    Silvia Steinbach, Ahrens+Steinbach Projekte

  7. Pingback: Photokina 2014 |

  8. Hi Michael,

    war auf der Photokina. Habe auch deinen Vortrag gehört und kurz danach mit dir gequatscht.
    War ein super Vortrag und ein tolles Gespräch. Bist ein klasse Typ.
    Werde meine ganzen Eindrücke aber auch noch in einem Blog Beitrag auf meiner Webseite
    und in einem (bestimmt sehr langen) YouTube Video mit Eindrücken direkt von der Messe belegen.
    Darin findest du, neben all den weiteren hervorragenden Rednern und Fotografen, natürlich auch Erwähnung 🙂

    Liebe Grüße aus Limburgerhof und eine schöne Woche

    Nik

  9. Den diesjährigen Besuch habe ich bewusst sehr kompakt gealten. Als Einzelkämpfer wollte ich nicht länger als einen halben Tag mein Studio geschlossen lassen. So beschränkte ich mich auf 2 Hallen mit 5 Terminen/Ansprechpartnern.
    Start war um 10:30 Uhr auf Deinem Stand. Ich war auch sehr erfreut wie viele Teilnehmer zu früher Stunde dort waren. Ein direktes Austauschen von Gedanken mit Gleichgesinnten zum Ende dieser halben Stunde wäre schön gewesen. So zerstreuten sich wieder alle.
    Vielen Dank für die Positionierung meines Schnapp-Schusses in Deinen Blog.
    Lieben Gruß
    Uwe Reinert

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