Wie kommt man als Fotograf an Magazin-Aufträge?

Andreas Chudowski, Portraitfotograf aus Berlin, erzählt uns in einem Interview, wie er sich mit seiner ersten Mappe bei Zeitschriften-Redaktionen vorgestellt hat und wie die Reaktionen darauf waren. Er beschreibt, wie sich seine Mappe immer weiter entwickelt hat und die Aufträge immer interessanter wurden.

Heute ist er weltweit unterwegs und fotografiert beispielsweise den amerikanischen Botschafter in Prag, den Politiker Jürgen Trittin und den Modedesigner Harald Glööckler. Er berichtet, wie er sich auf einen Zeitschriften-Job vorbereitet und mit welcher Technik er arbeitet.

Außerdem hat Andreas Tipps für junge Fotografen, die am Anfang ihrer Karriere als Fotograf stehen.

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Anschließend erzählt uns Andreas von seiner Unternehmensgründung. Der Dienst Picdrop ermöglich eine einfache und komfortable Auslieferung digitaler Bilddaten an Kunden und erleichtert so die tägliche Arbeit von Profi-Fotografen.

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Ich habe Andreas an Rande der Photokina 2014 getroffen und bin sehr froh, dass er sich Zeit für dieses Interview genommen hat.

Wie gefällt Euch das Interview? Habt Ihr Interesse, mehr solche Gespräche mit Fotografen zu sehen?

23 Kommentare zu „Wie kommt man als Fotograf an Magazin-Aufträge?“

  1. Kay-Guido Schneider

    Hallo Michael, gute Reportage…mir ist trotzdem nicht klar, wie eine Arbeitsmappe fuer Redakteure zusammengestellt wird, wenn noch kein einziger Auftrag vorliegt. Ich kann doch lediglich Portraits von unbekannten Modellen vorstellen, die ich fotografiert habe. Reicht das heute wirklich noch um bei Redakteuren bekannter Magazine zu punkten? Was soll ich genau in diese Mappe packen?

    Gruss

    Kay

  2. Danke für Eure Kommentare.

    @Kay-Guido: Das hängt davon ab, was Du fotografieren möchtest. Grundsätzlich bin ich der Meinung: Wenn ein Foto nur dadurch „lebt“, dass ein Prominenter darauf zu sehen ist, ist es kein gutes Bild.

    Auch im Portfolio von Andreas findest Du Fotos von „ganz normalen“ Leuten, wie dem Förster, dem Wissenschaftler mit dem Holzstück oder dem Pärchen auf dem Felsen. Wenn Du mit Deinen Bildern eine Geschichte erzählen kannst, brauchst Du keinen Promi dazu. Das ist das, was Bildredakteure beeindruckt.

    Schau Dir vielleicht dazu einmal dieses Interview an:
    http://machetwas.de/deine-persoenlichkeit-ist-viel-wichtiger-als-deine-arbeiten/

    Gruß Michael

  3. Kay-Guido Schneider: die Prominenz der Menschen interessiert zum Glück keinen einzigen Bildredakteur, außer Du willst für Magazine arbeiten, bei denen es wichtig ist, dass Du Promis „handlen“ kannst. An diese Magazine kommt man als normaler Mensch und Berufsstarter in den ersten Jahren eh nicht ran.

    Such‘ Dir für Deine Mappenbilder fremde Menschen, die Dich wirklich interessieren (z.B. bestimmte Berufe) oder ausnahmsweise auch mal bestimmte Personen des öffentlichen Lebens. Promis frage aber nur, wenn sie Dich wirklich inhaltlich (!) interessieren, nicht einfach nur, weil sie prominent sind und Du ihr Gesicht für Deine Mappe haben willst. Das riechen die auf 500 Meter gegen den Wind… Frag die Menschen (ob prominent oder nicht), ob Du sie fotografieren kannst und vor allem entferne vorher alle eventuell vorhandenen Bilder von Freunden, Deiner Freundin, Deinem Haustier, Deine Urlaubsbilder und allen anderen unwichtigen Kram von Deiner Website. Auch in Deiner späteren Mappe haben solche Bilder nichts zu suchen, genauso wie Bilder von irgendwelchen Modellen, die für Dich posieren. Magazine suchen jemanden der eben auch Nicht-Modelle und Nicht-beste-Freunde gut fotografieren kann, denn genau das wird ja später Dein Job sein, wenn sie Dich anrufen, um Dir einen Job zu geben.

    Fotografiere diese Personen, als wenn ein Magazin Dich geschickt hätte. Packe das beste Bild eines jeden Jobs in Deine Mappe. (Eins. Nicht fünf!) Wenn Du 50 Bilder zusammen hast, sei ehrlich zu Dir selbst und schmeiss 40 davon wieder aus Deiner Mappe raus. Et voilà: Deine Mappe ist fertig. 🙂

    Das ist natürlich nur ein Weg und ich kenne mindestens 5 andere Wege von befreundeten Fotografen. Auch ist das nur der Weg zum Magazin-Portrait-Fotografen. Wenn Du beispielsweise Skateboard-Fotograf für das Vice-Magazin oder irgendwas anderes werden willst, ist der Weg schon wieder ein komplett anderer und es macht z.B. völlig Sinn, den ganzen Tag mit Skate-Kumpels abzuhängen und sie dabei zu fotografieren. Vor allem: leg los, zum Ausruhen ist dann später noch Zeit.

    Schöne Grüße,
    Andreas

  4. Sehr interessantes Interview! Besonders hervorheben kann man den Umstand, dass der Titel kein leeres Versprechen ist, sondern man tatsächlich erfährt, wie es – theoretisch wenigstens – funktioniert.

    Vielen Dank dafür!

  5. Was mir als zweites neben dem wirklich interessanten Interview auffiel war die Frage, warum er nochmal die Fotografie weitgehend an den Nagel gehängt hat und sich als Web-Unternehmer („Vollzeit“) beschäftigt?

  6. Ein wirklich sehr interessantes Interview. Ich finde es immer wieder toll, wenn Fotografen kein Geheimnis aus Ihrer Arbeit machen und ehrliche und handfeste Tipps weitergeben. Gerne mehr davon in dieser Interviewreihe.

  7. Hallo Michael, wie immer sehr gut aufbereitet und ein tolles Interview. Ja die Fokussierung und richtige Strategie hilft jedem Fotografen. Ich war immer auf der Suche nach einem Fotoupload, kannte daher Picdrop noch gar nicht und hatte bislang wie viele andere auch, Wetransfer oder Dropbox genutzt. Daher werde ich jetzt das neue Tool mal ausprobieren und da es von einem Fotografen mit entwickelt wurde, sollte man es nur unterstützen.

    Interessant war auch zu hören, dass Andreas Chudowski auch unter Zeitdruck arbeiten muss und manchmal nur 5-10 Minuten zur Verfügung stehen für ein „Hochglanz-Foto“, kenne ich doch auch. Da Andreas ja auch mit Studiolicht fotografiert und wie er selbst sagte, die Technik auch wichtig ist, vielleicht bei den nächsten Interviews und Videos einmal eine Erklärung mit welchem Setup dann das Foto aufgenommen wurde und wie lange er im Vorfeld mit dem Aufbau etc. beschäftigt war. Sehe ja auf seiner Seite auch einige Bilder, die im Studio entstanden sind und da wäre es auch interessant einmal an Hand eines Auftrages dann den geplanten Set Aufbau zu durchleuchten.

    Beste Grüße aus Frankfurt, Jens

  8. Die Magazinfotografie hat mich schon immer sehr interessiert und ich wusste bis dato nicht wie ich es am Besten angehen könnte. Vielen Dank für die Anregungen, Tipps und das klasse Interview! Vielen dank auch euch allen die hier bereits Kommentare hinterlassen haben und den Artikel mit guten Infos bereichern. 🙂

  9. Super informativ gehaltenes Interview mit dem sympathischen Andreas. Ich versuche gerade mit über 40 in das Gebiet quer einzusteigen und bin für jeden Tipp offen. Gerade die Kunden bei Laune zu halten wird wirklich oft unterschätzt. Denn während man noch den letzten Auftrag bearbeitet, stehen 5 weitere Fotografen mit ihren Mappen vor der Tür. Ich halte das persönliche Auftreten eines Fotografen inzwischen mindestens genauso wichtig wie die abgelieferte Qualität der Fotos.
    Eines würde mich aber noch interessieren: wer ist „der“ Mappenbauer von dem Andreas spricht?

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